… Der Komponist Wilfried Maria Danner vertonte Gedichte von Albert Ostermaier unter dem Titel „Heartcore“……

Durch das engagierte, intensive Musizieren der Kammerphilharmonie unter der Leitung von Werner Dickel und vor allem durch die Ausdruckskraft der Sängerin Friederike Meinel fiel es dem Publikum auch nicht schwer, sich mitreißen zu lassen. Mitreißen, mal in sanftere Gefilde („Nachtschleife“) dann auch in böse Abgründe ( „Lady Macbeth“)…..

Die folgende 4. Sinfonie von Gustav Mahler löste aus dem Bann des Vorangegangenen, fast zu leichtfüßig mit wienerisch anmutendem Schwung und Schmelz……. Auch hier konnte die Sängerin Friederike Meinel mit ihrer Kunst brillieren. Im letzten Satz der Sinfonie hatte Mahler Gesang mit einem Text aus „Des Knaben Wunderhorn“ eingefügt mit dem Titel „Das himmlische Leben“. Aber so sehr brauchen wir dem himmlischen Leben nicht nachzuforschen, wenn schon der Abend mit den zwei Werken von Danner und Mahler den Ausdruck „himmlisch“ verdient.

Ernst Holzbach

Der Westen, 14.02.2016

Analytische Klangbilder auf der Bühne

……Kammerphilharmonie überzeugte mit tadelloser, packender Aufführung von Mahlers vierter Sinfonie…..

…….Dazu intonierte Sopranistin Friederike Meinel im Finalsatz „Das himmlische Leben“ aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ ausgesprochen gehaltvoll.

………..Der in Köln sesshafte Komponist Wilfried Maria Danner verwendet etwa in seinem jüngsten Stück „Nachtschleife“ für Sopran und großes Kammerensemble E-Bass und Kontrabass. Das Vibraphon – eines der in den 1920er Jahren entwickelten klassischen In-strumente im Jazz – ist auch mit dabei. Hinzu kommen stilistisch bei den vier Textvertonungen vielschichtige latente Tonalitäten und komplexe Rhythmen, die ein Crossover zwischen E- und U-Musik gewahr werden lassen.

Ein richtig spannendes, überzeugendes neues Stück, von allen Beteiligten tadellos und packend uraufgeführt.

 

Von Hartmut Sassenhausen

 

Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16.2.2016